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In loser Folge ver­öf­fent­licht der Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat Bücher zu The­men, die vor­wie­gend mit Pro­jek­ten wie Aus­stel­lun­gen, lite­ra­ri­schen Rei­hen oder gesell­schafts­po­li­ti­schen Ereig­nis­sen ver­knüpft sind.

In der Aus­stel­lung »Wur­zel­prin­zes­sin­nen, Detek­tive und eine Jugend­bü­che­rei vol­ler Aben­teuer« vom 28.11.2009 bis 31.01.2010 im Stadt­mu­seum Wei­mar, die der Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat mit dem Stadt­mu­seum Wei­mar zeigte, ging es um die Geschichte des von 1932 bis 1984 in Wei­mar bestehen­den Gebrü­der Knabe Ver­lag. Dazu erschien statt eines Aus­stel­lungs­ka­ta­logs, das gleich­na­mige Begleit­buch zur Geschichte des Verlages.

Jens Kir­sten: Wur­zel­prin­zes­sin­nen, Detek­tive und eine Jugend­bü­che­rei vol­ler Aben­teuer. Die Geschichte des Gebrü­der Knabe Ver­lags, Knabe Ver­lag, Wei­mar 2009.

 

25 Jahre nach der fried­li­chen Revo­lu­tion setz­ten wir uns mit der Revo­lu­tion in Deutsch­lands Mitte, also in Thü­rin­gen, aus­ein­an­der. Dar­aus ent­stand das Buch »Vom Geist der Stunde. Vor­den­ker und Weg­be­rei­ter. Die Revo­lu­tion in Deutsch­lands Mitte 1989«, das in der Wei­ma­rer Ver­lags­ge­sell­schaft im Ver­lags­haus Römer­weg in Wies­ba­den erschien.

Die Zeit der fried­li­chen Revo­lu­tion von 1989/90 war geprägt von Mut und Ein­falls­reich­tum, die zum Krea­tiv­sten gehö­ren, was je poli­tisch in Deutsch­land gedacht wurde. Thü̈ringen und beson­ders Wei­mar als histo­risch-kul­tu­rel­ler Sym­bol­ort Deutsch­lands waren Kri­stal­li­sa­ti­ons­punkte in der Debatte um die Ein­heit. Die­ses Buch ver­sam­melt exem­pla­ri­sche, zum Teil hier erst­mals ver­öf­fent­lichte Texte aus der Zeit der Wende: von Mat­thias Büch­ner, Edel­bert Richter,Christine Lie­ber­knecht, Wolf­gang Thierse, Wal­ter Schil­ling und vie­len ande­ren. Sie alle ste­hen für den Geist der Stunde. Es ging um Moral und Recht, um Demo­kra­tie und Mei­nungs­frei­heit, um ein Ende der Bespit­ze­lung und um neue Kon­zepte des Zusam­men­le­bens in Deutsch­land. Pfar­rer for­der­ten mehr Mut von der Kir­chen­lei­tung, Leh­rer ver­lang­ten die Wähl­bar­keit und Abwähl­bar­keit von Schul­lei­tern. Archi­tek­tur-Pro­fes­so­ren schlu­gen eine neue Ästhe­tik vor – über­all war Bewe­gung. Die sich damals zu Wort mel­de­ten, taten das spon­tan, in Reden und Pro­kla­ma­tio­nen, Arti­keln und Inter­views. Viel Zeit zum Schrei­ben blieb nicht. Die Zeit der fried­li­chen Revo­lu­tion war geprägt von einer Cou­rage und einem Schwung, die zum Besten gehö­ren, was sich die deut­sche Seele je hat ein­fal­len las­sen. Das Buch macht das Fas­zi­no­sum einer gei­sti­gen Revolte in Deutsch­lands Mitte fass­bar: Thü­rin­gen als zen­tral gele­ge­ner Ort und Wei­mar als histo­risch-kul­tu­rel­ler ste­hen dabei pars pro toto.

Jens Kir­sten / Chri­stoph Schmitz-Schole­mann (Hg.): Vom Geist der Stunde. Vor­den­ker und Weg­be­rei­ter. Die Revo­lu­tion in Deutsch­lands Mitte 1989, Wei­ma­rer Ver­lags­ge­sell­schaft im Ver­lags­haus Römer­weg, Wies­ba­den 2015.

 

In Vor­be­rei­tung der Aus­stel­lung »Wan­der­lust oder Die Sehn­sucht nach dem Para­dies«, die vom 1. Juli bis zum 29. Okto­ber 2017 im Eisen­acher Stadt­schloss zu sehen war, hat der Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat zehn Schrift­stel­le­rin­nen und Schrift­stel­ler gebe­ten, einen Text über das Thema Wan­dern zu schrei­ben. Die ent­stan­de­nen Texte fan­den Ein­gang in das Begleit­buch zur Aus­stel­lung des Kul­tur­am­tes der Stadt Eisenach.
Wan­der­lust oder Die Sehn­sucht nach dem Para­dies«. Begleit­buch zur gleich­na­mi­gen Aus­stel­lung im Thü­rin­ger Museum Eisen­ach, Stadt­schloss, vom 1.7. – 29.10.2017, Hg. Kul­tur­amt der Stadt Eisen­ach, Eisen­ach 2017, 72 S., 10 €.

 

Die Thü­rin­ger Antho­lo­gie erschien über drei Jahre als wöchent­li­che Kolumne in der Tages­zei­tung Thü­rin­ger All­ge­meine. Ein­zig­ar­tige Gedichte und erhel­lende Kom­men­tare ent­wer­fen eine lite­ra­ri­sche Topo­gra­phie die zur frei schwei­fen­den Erkun­dung ein­lädt. Das Beson­dere an der Thü­rin­ger Antho­lo­gie ist ihr regio­na­ler Bezug; In vie­len Gedich­ten schei­nen Land­schaf­ten und Städte Thü­rin­gens auf. Von den Min­ne­sän­gern bis zur Lyrik der Gegen­wart ist so eine poe­ti­sche Lan­des­kunde sui gene­ris ent­stan­den. Jedem Gedicht ist ein anspruchs­vol­ler kur­zer Kom­men­tar bei­gefügt ist, der Gehalt und Bedeu­tung des poe­ti­schen Tex­tes erschließt und beleuch­tet. Die Kom­men­tare stam­men aus der Hand von nam­haf­ten Per­sön­lich­kei­ten des öffent­li­chen Lebens. Sie alle eint, dass sie Ken­ner und Lieb­ha­ber der Dicht­kunst und davon über­zeugt sind, dass Gedichte unser Leben bes­ser machen.

Das Buch »Thü­rin­ger Antho­lo­gie. Eine poe­ti­sche Reise« doku­men­tiert die gleich­na­mige Reihe, die der Thü­rin­ger Lite­ra­tur­rat im Früh­jahr 2014 mit der Tages­zei­tung »Thü­rin­ger All­ge­meine« star­tete, und die über drei Jahre in der Zei­tung erschien, in Buchform.

Jens Kir­sten / Chri­stoph Schmitz-Schole­mann (Hg.): Thü­rin­ger Antho­lo­gie. Eine poe­ti­sche Reise, Wei­ma­rer Ver­lags­ge­sell­schaft im Ver­lags­haus Römer­weg, Wies­ba­den 2018.

 

Die letz­ten 100 Jahre waren Zei­ten sich wie­der­ho­len­der Auf‑, Ab- und Umbrü­che. Ein Jahr­hun­dert vol­ler Uto­pien, Lebens- und Gesell­schafts­ent­würfe, vol­ler Hoff­nun­gen und Ent­täu­schun­gen, vol­ler Sehn­sucht und Leid. Ein Jahr vor der Lan­des­grün­dung 1920 gab sich die Wei­ma­rer Repu­blik in Wei­mar ihre Ver­fas­sung – vol­ler Hoff­nung, dass der »Geist von Wei­mar« die erste deut­sche Demo­kra­tie beflü­geln möge. Nur ein Jahr spä­ter gab der Kapp-Putsch, der auch in Thü­rin­gen seine Spu­ren hin­ter­ließ, einen bit­te­ren Vor­ge­schmack von den kom­men­den Jah­ren vol­ler poli­ti­scher Span­nun­gen. Das schlug sich auch in den knapp 100 Tex­ten von Schrift­stel­lern nie­der, die die­ses Buch ver­sam­melt: Zeug­nisse der Arbeit des mensch­li­chen Gei­stes, der den Brü­chen und Wider­sprü­chen des Lebens einen Sinn abzu­ge­win­nen sucht, ja sie viel­leicht in Rich­tung auf eine bes­sere Welt ord­nen will. Sie ste­hen nicht nur für sich, son­dern kor­re­spon­die­ren mit­ein­an­der. So ent­ste­hen lite­ra­ri­sche und zeit­ge­schicht­li­che Bezüge, Dia­loge. Wer sich auf sie ein­lässt, erfährt von indi­vi­du­el­len Erleb­nis­sen, Begeg­nun­gen und Ansich­ten, aus denen im kol­lek­ti­ven Flim­mern – wie Hans Magnus Enzens­ber­ger es for­mu­lierte – Geschichte ent­steht und erfahr­bar wird.

Anlass für die Publi­ka­tion war das 100. Jubi­läum der Grün­dung des Lan­des Thü­rin­gen im Jahr 1920.

Jens Kir­sten / Chri­stoph Schmitz-Schole­mann (Hg.): Der Weg ent­steht im Gehen: Lite­ra­ri­sche Texte aus 100 Jah­ren Thü­rin­gen, Wei­ma­rer Ver­lags­ge­sell­schaft im Ver­lags­haus Römer­weg, Wies­ba­den 2020.

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