Überspringen zu Hauptinhalt

unsre Heimat: sechsundachtzig

Christian Rosenau

 

sechs­und­acht­zig: schul­tü­ten­spitz, wir
ste­hen mit Märchenmotiven,
der Wolf und sein stau­bi­ges Fell,
schwer ver­kru­stet, mit Kreide

geweißt, wir stecken im Überbau
der Zeit, fest im Lack uns­rer Schuhe,
fest in der Halle, mit schlot­tern­den Knien
in den viel zu wei­ten Hosen und lauschen
dem Akkor­deon, dem Chor der Großen:

unsre Hei­mat das sind nicht
nur die Städte und Dörfer,
unsre Hei­mat sind…wir

ste­hen wie Stifte gespitzt,
mit der Schön­schrift zur Wehr,
im Schat­ten bär­ti­ger Büsten,
gegen alles was kommt,

nach der Milch­pause, Hofpause,
und dann ler­nen wir
die Zukunft an der Hand
abzäh­len, mit Fingern,
schon morgen,

bringt man uns das Abzie­hen bei.


Alle Rechte beim Autor. Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors.
An den Anfang scrollen