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Martins Let It Be

Wilhelm Bartsch

 

Luther­tas­sen kom­men gerade
in die Lutherschrankdekade.
Luther­lin­den, ‑buchen, ‑eichen
könn­ten jetzt viel Geld einstreichen.

Luther­stät­ten und ‑kon­gresse
sind nun, was dem Papst die Messe
oder was dem Lutherist
jäh ein Furz von Luther ist.

Luther­tinte, Luthertorte,
Luther­stem­pel ohne Worte,
Luther­beu­tel, Lutherschlipse,
Lutheröl und Luthergipse,

Luther­fahrt mit Lutherkutscher,
Luther­brot zum Lutherlutscher
in den Luther­bauch, denn was
Vati­kan, das kan ich auch!

Merk! Was du nun kau­fen kannst,
dient dem Ablaß und dem Wanst.
Ablaß ist, wie Hund und Katz,
von „Laß ab!“ der Gegensatz.

Denn laß ab von Luthersocken,
die, nach Worms zu gehn, verlocken,
um dort Luther­schnaps und ‑schin­ken
anzu­bei­ßen und zu trinken!

„Luther´s Krug“ kann gar nicht anders
als im Faden-Kreuz des Fahnders
hier zu stehn. Für was? Für Bier.
Dafür, Kin­der, steht der hier!

Bis zum Lutherherzinfarkt
ist ver­mark­tet auch mein Markt.
Hier ver­setz­ten Lutherzwerge
gleich drei­hun­dert Maulwurfs-Berge.

Nota bene:

Wür­det ihr euch sonst bequemen,
meine Lehre anzunehmen
„Froh sein, stark in Gott und frei“,
Bru­der Mar­tin wär› dabei.


aus: Die alte Marke Wan­de­rer. Gedichte, Edi­tion Orna­ment im quar­tus Ver­lag, hg. Jens-Fietje Dwars, Bucha 2011.
Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Ver­la­ges und des Autors.
Edi­tion Orna­ment im quar­tus Verlag

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