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Das Mädchen hinter der Theke

Jan Volker Röhnert

 

möchte jetzt ganz woan­ders sein.
An einem spä­ten ita­lie­ni­schen Mit­tag, wie
die­sem, wie man ihn kennt, mit viel

Pasta Pane & Parl­are, kommt
höch­stens einer, bestellt Un
Cap­puc­cino und sie dreht sich und

sie dreht die Kaf­fee­ma­schine und
ser­viert dir die Tasse: dampfender
Schaum­berg, den du erst einmal

mit dem Löf­fel abbaun mußt.
Ciao, Arri­ve­derci, Reflexe, Kassen
Bons, wech­seln die Worte

wie drau­ßen das Knat­tern der Motorinos
mit dem Rot der Ampeln wech­selt und
vor­über­geht. Män­ner gehn vorüber,

geöff­ne­ter Hemd­kra­gen, durch die
geöff­nete Tür flie­gen ihre Blicke
den Typen nach, an die­sem hei­ßen Tag:

Kei­ner (und sie lächelt schon) der
Oran­gen­saft jetzt haben will, keiner
der end­lich sagt, komm Baby, das

Meer ist fünf Minu­ten weit.


aus: Metro­po­len. Gedichte, Carl Han­ser Ver­lag., Mün­chen 2007. Jan Vol­ker Röh­nert, Metropolen.
© 2007 Carl Han­ser Ver­lag, Mün­chen. Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Verlages.
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