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Ein Gedicht

Jan Volker Röhnert

 

Ein Gedicht
Erst das Staunen,
dann kom­men die Bilder,
dann denkst du dir eine fremde Zunge aus,
dann über­setzt du es,
Fetzen,
auf eine Rolle geklebt,
unter Quell­wol­ken und Wind.

Die rote Katze im Wacholder,
eine Varia­tion auf die Sonne
am Mit­tag erwacht
kopf­schüt­telnd, der Schläfer
sieht die Welt zum ersten Mal:
roter Zopf­gummi im Nacken
roter Mantelsaum
Schritte wip­pend über Laub.
Alle Wege tref­fen sich
im Blau, eine Gestalt,
die du dem Gedan­ken gibst,
Tep­pi­che voll Licht
von den Gale­rien zum Park
ver­flie­ßend und genau: Sag
mir daß es end­los ist.


aus: Metro­po­len. Gedichte, Carl Han­ser Ver­lag., Mün­chen 2007. Jan Vol­ker Röh­nert, Metropolen.
© 2007 Carl Han­ser Ver­lag, Mün­chen. Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Verlages.

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