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Auf kleiner Bahn

Wilhelm Bartsch

 

Weit abseits rollt zuwei­len noch ein Mensch ab
wo du zu Fuß ermisst das Querfeldein
und mit der Hand dir beide Augen schirmst
Da läuft durchs Land die Linie – mit Umschweife
bald tief durch Feld und San­der dann erhöht
als dicht bestock­ter Wall strikte Moräne
der folgst du wo das hin­führt: durch Mangroven
links rechts tief unten jetzt – vom Reiherbaum
starrst du ins schrille Grün das den Kaiman
schlecht tarnt: den Ober­arm gestürz­ter Eiche
dann durch die Buchen­hal­len in den Hohlweg
der heiß wird von den Kuscheln dann das Kornfeld
Du bist ins alte Feld­bahn­netz gegangen
das noch der Russe abzog Mecklenburg
der Ucker­mark und Pom­mern alles lief hier
ganz dicht gewebt ab unten hing Ber­lin dran
Wer machte Dampf einst lau­ter Ostseewölkchen
für den Moment? Die Jähr­lein wie zerblasen
das kleine Ruckeln Pfif­feln Pol­tern – aus
Schirm› mit der Hand dir die geschloss­nen Augen:
Das Dampfroß kommt mit Zie­geln und mit Wruken
und mit dem Post­horn – und vier Menschabteilen


aus: Die alte Marke Wan­de­rer. Gedichte, Edi­tion Orna­ment im quar­tus Ver­lag, hg. Jens-Fietje Dwars, Bucha 2012.
Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Ver­la­ges und des Autors.
Edi­tion Orna­ment im quar­tus Verlag

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