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Podiumsgespräch zur Rolle der Medien

Wann

21. März 2025 
18:30 – 19:30

Wo

Mehr­zweck­halle »Arena Schöne Aus­sicht« Zella-Mehlis
Gewer­be­straße 3, Zella-Meh­lis, 98544 

Veranstaltungstyp

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Podi­ums­ge­spräch zur Rolle der Medien – PRESSE. FREIHEIT. VERANTWORTUNG.

Es gibt in der heu­ti­gen Zeit keine Mög­lich­keit mehr, sich dem Infor­ma­ti­ons­fluss zu ent­zie­hen – die Welt ist in jeder Hin­sicht medial durch­tränkt – sei es ana­log oder digi­tal. Jeder Mensch wird zum Medi­en­kon­su­men­ten und durch die Mög­lich­kei­ten, wel­che die neuen Medien bie­ten, auch selbst zum infor­ma­ti­ons­pro­du­zie­ren­den Sub­jekt. Diese rasante Ent­wick­lung geht an nie­man­dem vor­über, nicht an den Kon­su­men­ten und auch nicht an den Medi­en­un­ter­neh­men, den Jour­na­li­sten und Redak­teu­ren. Hinzu kommt eine nahezu über­all beob­acht­bare Ver­än­de­rung der ver­öf­fent­lich­ten Inhalte, eine Auf­wei­chung jahr­zehn­te­lan­ger wis­sen­schaft­lich eta­blier­ter jour­na­li­sti­scher Dar­stel­lungs­for­men und eine Ver­mi­schung von objek­ti­ver und sub­jek­ti­ver Bericht­erstat­tung vor allem im digi­ta­len, aber auch im Printbereich.

Diese neu ent­ste­hen­den „jour­na­li­sti­schen Grau­zo­nen“ bie­ten einer­seits Raum für neue Medi­en­kon­zepte, wer­den aber nach­weis­lich auch für pro­pa­gan­di­sti­sche und inter­es­sen­ge­lei­tete Mei­nungs­be­ein­flus­sung benutzt. Die ein­stige Bestim­mung der „klas­si­schen Medien“ als 4. Gewalt wird öffent­lich in Frage gestellt und der 2004 erst­mals kol­por­tierte Begriff „Hal­tungs­jour­na­lis­mus“ löst alte jour­na­li­stisch-ethi­sche Ansätze ab. Beschleu­nigt wird die­ser Pro­zess durch sich ste­tig wei­ter­stei­gernde tech­ni­sche Neue­run­gen bis hin zum Ein­satz von Künst­li­cher Intelligenz.

 

Diese Ent­wick­lung löst Reak­tio­nen und Hand­lun­gen aus – und zwar von vie­len Seiten:

Men­schen beschwe­ren sich mit­tels Leser­brie­fen direkt bei den Medi­en­un­ter­neh­men über die emp­fun­dene sub­jek­tive Berichterstattung.
In zahl­rei­chen Demon­stra­tio­nen wird nicht nur gegen Poli­tik, son­dern auch gegen die Medi­en­ar­beit demonstriert.
Die Angriffe gegen Jour­na­li­sten haben mas­siv zugenommen.
Die Spra­che in den sozia­len Medien und den diver­sen Chat-Räu­men ist deut­lich rauer geworden.
Beschimp­fun­gen, per­sön­li­che Belei­di­gun­gen neh­men rasant zu.
Die Medi­en­viel­falt wird immer grö­ßer, vor allem im digi­ta­len Bereich sind unzäh­lige neue Medi­en­for­mate und Medi­en­an­bie­ter auf den Infor­ma­ti­ons- und Mei­nungs­markt gedrängt.
Die Viel­falt der Mei­nun­gen in den „gro­ßen Medien“ nimmt dem­ge­gen­über jedoch ab, hier herrscht gefühlt häu­fig eine „Mei­nungs­ein­heit“.
Der Staat reagiert und beob­ach­tet ver­stärkt Medi­en­pro­du­zen­ten, sogar eta­blierte Ver­lage (bspw. Ber­li­ner Zei­tung) wer­den vom Ver­fas­sungs­schutz inspiziert.
Die EU hat den „digi­tal ser­vice act“ eingeführt.
Die Bun­des­netz­agen­tur hat dar­auf­hin soge­nannte „tru­sted flag­gers“ ein­ge­setzt, die den „digi­tal ser­vice act“ umset­zen sollen.
„System­kri­ti­sche“ Bei­träge erschei­nen in sozia­len Medien zuneh­mend mit Warn­hin­wei­sen und wer­den über den Algo­rith­mus gedros­selt geteilt.
Face­book wie­derum wird in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam die Fak­ten­checks minimieren.
(…)
All diese Ten­den­zen zumin­dest ansatz­weise auf­neh­mend möch­ten wir bei der Ver­an­stal­tung „PRESSE.FREIHEIT.VERANTWORTUNG.“ mit den­je­ni­gen ins Gespräch kom­men, deren Geschäft die Medien sind, die jeden Tag im Medi­en­kos­mos arbei­ten und die Ent­wick­lun­gen mitbestimmen.

 

Im Podium:

 

Hol­ger Fried­rich (Ver­le­ger und Her­aus­ge­ber der Ber­li­ner Zeitung)

1966 begann seine beruf­li­che Lauf­bahn als Schlos­ser­lehr­ling. Nach dem Wehr­dienst schloss er sein Abitur ab und stu­dierte Infor­ma­tik sowie Lite­ra­tur­wis­sen­schaf­ten. Näch­ste Sta­tio­nen waren die Sie­mens Nix­dorf AG, SPM, SAP, McK­in­sey, die Soft­ware AG und CORE SE, wo er Mit­glied und Spre­cher des Vor­stan­des war. Seit Herbst 2019 ist er ergän­zend Ver­le­ger des Ber­li­ner Ver­la­ges, zudem ordent­li­cher Absol­vent des Volon­tär­kur­ses der Leip­zig School of Media 2021.

 

Jochen Fasco (Direk­tor der Lan­des­me­di­en­an­stalt Thüringen)

Gebo­ren im Juli 1963 wohnt in Erfurt und ist Direk­tor der Lan­des­me­di­en­an­stalt Thü­rin­gen. Stu­dium der Rechts­wis­sen­schaft in Mainz; 1. und 2. Juri­sti­sches Staats­examen 1988 und 1991; wäh­rend der Aus­bil­dung jour­na­li­sti­sche Tätig­keit bei Zei­tung, Hör­funk und Fern­se­hen, Stu­dium an der Hoch­schule für Ver­wal­tungs­wis­sen­schaf­ten in Speyer; Wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter / Büro­lei­ter Deut­scher Bun­des­tag ab 1992; Lei­ter Refe­rat Medi­en­recht und ‑poli­tik in der Thü­rin­ger Staats­kanz­lei ab Ende 1993, Auf­bau und Lei­ter „Abtei­lung Medien“ im Thü­rin­ger Kul­tus­mi­ni­ste­rium ab 1999; Lei­ter der Zen­tral- und Per­so­nal­ab­tei­lung des Thü­rin­ger Kul­tus­mi­ni­ste­ri­ums von 2002 bis Mai 2007

 

Albrecht Mül­ler (Autor und Mit­her­aus­ge­ber der NachDenkSeiten)

Gebo­ren im Mai 1938 in Hei­del­berg ist ein deut­scher Volks­wirt, Publi­zist und ehe­ma­li­ger Poli­ti­ker (SPD). Mül­ler war Pla­nungs­chef im Bun­des­kanz­ler­amt unter den Bun­des­kanz­lern Willy Brandt und Hel­mut Schmidt. Wei­ter war er von 1987 bis 1994 für die SPD-Mit­glied des Deut­schen Bun­des­ta­ges. In den 2000er Jah­ren ver­fasste er eine Kolumne für die SPD-Zei­tung Vor­wärts und hat seit­dem meh­rere Bücher ver­öf­fent­licht. Seit 2003 ist er als Autor und Mit­her­aus­ge­ber der Nach­Denk­Sei­ten tätig.

 

Alex­an­der Teske (Jour­na­list und Buchautor)

Alex­an­der Teske arbei­tet seit über 30 Jah­ren als Jour­na­list. Zuletzt sechs Jahre als Redak­teur bei der Tages­schau in Ham­burg. Davor war er 15 Jahre beim MDR in Leip­zig. Dort ver­fasste er Bei­träge für Tages­the­men, Brenn­punkt oder Bri­sant und plante die Nach­rich­ten des MDR. Er stand vor und hin­ter der Kamera – im Hoch­was­ser, bei Demon­stra­tio­nen oder Par­tei­ta­gen. Auch das Pri­vat­fern­se­hen kennt Teske gut – fünf Jahre berich­tete er für Sat.1, Pro.7 und RTL. Gerade hat er das Buch „Inside Tages­schau“ ver­öf­fent­licht, wel­ches seit Wochen auf Platz drei der Spie­gel-Best­sel­ler-Liste steht und kon­tro­vers bespro­chen wurde. Seine Anfänge lie­gen im Print: Nach einem Volon­ta­riat bei der Mor­gen­post ver­öf­fent­lich­ten Stern, Sonn­tag, Kreu­zer, Focus, AP, Säch­si­sches Tage­blatt und Bild seine Artikel.

 

Gruß­wort

Lan­dolf Scher­zer wurde 1941 in Dres­den gebo­ren und lebt als freier Schrift­stel­ler in Suhl-Dietz­hau­sen. Er wurde durch Repor­ta­gen wie „Der Erste“, „Der Zweite“ und „Der Letzte“ bekannt und gilt als einer der bekann­te­sten und meist­ge­le­se­nen zeit­ge­nös­si­sche Autoren Mitteldeutschlands.

 

Die Podi­ums­dis­kus­sion wird mode­riert von

Julia Pöhl­mann (freie Schau­spie­le­rin, Trai­ne­rin für Impro­vi­sa­tion und Thea­ter mit Kin­dern, Stu­dium der Rhe­to­rik und Phi­lo­so­phie, Mit­be­grün­de­rin der Initia­tive AUFWIND)
Hen­drik Neu­kirch­ner (Dipl. Jour­na­list, Kul­tur­ma­na­ger, Mit­be­grün­der des Kul­tur­fe­sti­vals Pro­vin­zschrei, lang­jäh­ri­ger Kommunalpolitiker)

 

Ver­an­stal­ter: Pro­vinz­kul­tur e.V. und »Auf­wind« in der Reihe »Zukunft denken«.

 

Tickets
Ticket-Preis Vor­ver­kauf: 12,00 € Ticket-Preis Abend­kasse: 15,00 € Ticket-Preis (ermä­ßigt): 8,00 €

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