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Vortrag und Gespräch »Thomas Mann im Rundfunk«

Wann

13. Sep­tem­ber 2025 
19:00 – 21:00

Wo

Sen­de­halle Weimar
Hum­boldt­straße 36a, Wei­mar, 99425 

Veranstaltungstyp

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»Tho­mas Mann im Rund­funk. Eine Zeit­reise« – Vor­trag und Gespräch mit Ger­hard Role­der, Chri­stian Handwerck, Hell­mut Seemann

Tho­mas Mann, des­sen Geburts­tag sich in die­sem Jahr zum 150. Mal jährt, hat früh, näm­lich schon in den 20er Jah­ren, begon­nen, den Rund­funk zu nut­zen, um Hörer und Höre­rin­nen direkt anzu­spre­chen. Eine ganz andere Dimen­sion bot ihm das moderne Medium dann aber im Exil. »Deut­sche Hörer«, 50 Radio­an­spra­chen, die zwi­schen 1941 und 1945 über die BBC in Deutsch­land emp­fan­gen wer­den konn­ten, sind ein sin­gu­lä­res Werk der deut­schen Exilliteratur.

Mit den Sen­dun­gen von je fünf bis acht Minu­ten Dauer ver­sucht Tho­mas Mann, seine Lands­leute auf­zu­rüt­teln. Er infor­miert über die Ver­bre­chen des Nazis. Er stellt den Hörern die Schrecken des Krie­ges und die Aus­sichts­lo­sig­keit eines deut­schen Sie­ges vor Augen. Vor allem aber hofft er, den Wider­stand gegen Hit­ler stär­ken zu kön­nen. Er wird zum war­nen­den Freund, mah­nen­den Pro­phet, schar­fen Ana­ly­ti­ker und uner­bitt­li­chen Anklä­ger in einer Per­son. Trotz eines von der Nazi-Regie­rung erlas­se­nen Hör­ver­bo­tes hatte die BBC wäh­rend des Krie­ges viele Hörer in Deutsch­land, so dass auch Tho­mas Manns Anspra­chen ent­spre­chende Ver­brei­tung fan­den. Stör­sen­dun­gen von deut­scher Seite blie­ben auf­grund einer tech­ni­schen Über­le­gen­heit der BBC in ihrer Wir­kung begrenzt.
In Frie­dens­zei­ten, von der zwei­ten Hälfte der 1920er Jahre bis zu sei­nem letz­ten Lebens­jahr, nutzte Tho­mas Mann das Medium, um Aus­schnitte sei­ner Werke einem brei­ten Publi­kum vor­zu­stel­len. Bei sei­nen Besu­chen in Wei­mar in den Jah­ren 1949 und 1955 war es der Rund­funk, der über Tho­mas Mann berichtete.

In der Ver­an­stal­tung wird an das Zusam­men­wir­ken von tech­ni­scher Rea­li­sie­rung und der Ver­mitt­lung von Bot­schaf­ten unter außer­ge­wöhn­li­chen gesell­schaft­li­chen Bedin­gun­gen erin­nert. Dazu gehört auch ein Blick auf den Über­tra­gungs­weg vom Funk­haus bis zum Hörer am Radio. Die Rund­funk­an­spra­chen ent­hal­ten eine Fülle von aktu­el­len Bezü­gen, die in ihrer Deut­lich­keit kaum einer Erläu­te­rung bedür­fen. Bild- und Text­ma­te­rial, Audio­mit­schnitte und Lese­pro­ben ermög­li­chen am authen­ti­schen Ort des ehe­ma­li­gen Funk­hau­ses einen inhalt­lich zusam­men­ge­fass­ten Ein­blick in Tho­mas Manns Arbei­ten für den Rund­funk und die damit ver­bun­dene gren­zen­lose Wir­kung eines fas­zi­nie­ren­den Mediums.

Ver­an­stal­ter: Achava Fest­spiele Thü­rin­gen 2025.

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