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Lesung und Konzert mit Ulrike Müller und Christian Rosenau

Wann

27. März 2025 
19:00 – 20:30

Wo

Lite­ra­tur­Etage Weimar
Markt­stra­sse 2–4 / 1. OG, Wei­mar, 99423 

Veranstaltungstyp

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Ulrike Mül­ler / Chri­stian Rose­nau: »Das Uner­hörte, das will auch ich!« Zwi­schen Buch und Bühne, Lein­wän­den und (Leer)stühlen. Ein Pro­gramm zu den Neuen Frauen der Wei­ma­rer Republik

Rezi­ta­tion & Mode­ra­tion: Ulrike Mül­ler (Wei­mar)

Musik: Chri­stian Rosenau/Gitarre (Coburg)

Was ist das Moderne an der Moderne – wel­chen ästhe­ti­schen und poli­ti­schen Impul­sen ver­dan­ken Prosa und Lyrik von Vir­gi­nia Woolf über Hen­ri­ette von Har­den­berg bis zu Gabriele Ter­git und Meret Oppen­heim ihre mit­rei­ßende Fri­sche, ja bis heute wir­kende expe­ri­men­telle Radi­ka­li­tät? Anhand der dia­lo­gisch vor­ge­tra­ge­nen Texte die­ser lite­ra­risch-musi­ka­li­schen Col­lage lässt sich mit­er­le­ben, wie Künst­le­rin­nen schon vor dem Ersten Welt­krieg damit began­nen, weib­li­che Mög­lich­kei­ten für expe­ri­men­telle Neu­an­fänge aus­zu­lo­ten. Sie inspi­rier­ten ein­an­der, quer zum kon­ven­tio­nel­len Kunst­be­trieb beklatscht, bewun­dert oder beschimpft, auch in Alli­an­zen mit Künst­lern wie Rilke oder dem Regis­seur Max Rein­hardt, sei es mit expres­si­ven fil­mi­schen oder dra­ma­ti­schen Mit­teln, Abstrak­tion, schril­ler und stil­ler Pan­to­mime, Nacht- und Nackt­tän­zen, DADA-Blöd­sinn, oder pro­vo­ka­tiv öder Sach­lich­keit. Umge­kehrt ent­fal­tete eine Tän­ze­rin wie Val­eska Gert in der kur­zen Spanne bis zu ihrer Ver­fol­gung durch die Natio­nal­so­zia­li­sten eine ganz eigene unwie­der­bring­li­che lite­ra­ri­sche Originalität.

Wäh­rend Ulrike Mül­ler die sti­li­stisch auf­ein­an­der­pral­len­den Texte durch knappe bio­gra­fi­sche und zeit­ge­schicht­li­che Erläu­te­run­gen mit­ein­an­der ver­knüpft, ver­schafft Chri­stian Rose­nau ihnen in sei­nen Kom­po­si­tio­nen die Reso­nanz- und Bewe­gungs­räume, deren Durch­läs­sig­keit den Gästen des Abends neben der Dyna­mik der Epo­che und der schöp­fe­ri­schen Ori­gi­na­li­tät der Neuen Frauen  beson­ders deren inspi­rie­rende Vita­li­tät auf musi­ka­li­schem Wege näher brin­gen möchte.

Ulrike Mül­ler lebt und arbei­tet seit 1992 als freie Autorin, Kul­tur­wis­sen­schaft­le­rin, Refe­ren­tin, Rei­se­lei­te­rin und Päd­ago­gin in Wei­mar. Dazu kon­zi­piert und gestal­tet sie musi­ka­lisch-lite­ra­ri­sche Pro­gram­men. In ihrer Geburts­stadt Ham­burg stu­dierte sie Kir­chen­mu­sik, Lite­ra­tur­wis­sen­schaft, Theo­lo­gie und Phi­lo­so­phie, machte kur­so­ri­sche Aus­bil­dun­gen in Zeich­nen, Rhyth­mik, Musik­the­ra­pie und TZI-Metho­dik. 1989 pro­mo­vierte sie über Else Las­ker-Schü­ler. Sie enga­gierte sich auch inter­na­tio­nal in der Frauen- und Frie­dens­be­we­gung (Irland, Austra­lien, USA), arbei­tete mit der Theo­lo­gin Doro­thee Sölle zusam­men. 2004 erhielt sie den Thü­rin­ger Kom­mu­ni­ka­ti­ons­preis Kai­ros, 2016 das Thü­rin­ger Autorenstipendium.Seit über 20 Jah­ren lei­tet sie die »Wei­ma­rer Schreib­werk­statt«. Zu ihren wich­tig­sten Publi­ka­tio­nen gehört der Por­trät­band »Bau­haus-Frauen« (2009/2019, E.-Sandmann, Mün­chen u. als Insel-tb). Seit 2020 kura­tiert sie ein eige­nes Som­mer­pro­gramm zu Frauen der Wei­ma­rer Repu­blik im Wei­ma­rer Künstlergarten.

Chri­stian Rose­nau, in Wei­mar gebo­ren, lebt und arbei­tet der­zeit als frei­schaf­fen­der Autor, Musi­ker und Musik­päd­agoge in Coburg. Für sein lite­ra­ri­sches Schaf­fen wurde er mehr­fach aus­ge­zeich­net. Neben Ver­öf­fent­li­chun­gen in Zeit­schrif­ten und Antho­lo­gien, wie Sinn und Form, Akzente und dem Jahr­buch der Lyrik, sind bis­her die Gedicht­bände »Die Initia­len der Vögel« (Hrsg. Lite­ra­ri­sche Gesell­schaft Thü­rin­gen, Wei­mar 2006), »Café« (Ver­lag Ulrich Kei­cher, Warm­bronn 2007), »Win­ter­fur­chen« (Ver­lag Ulrich Kei­cher, Warm­bronn 2009), »im Zwei­fel nach Haus« (Wart­burg Ver­lag, Wei­mar 2012) und zuletzt »Nadel­stich und Schlan­gen­spra­che« (Quar­tus-Ver­lag, Jena 2018) erschienen.

 

Tickets gibt es im VVK bei der Tou­rist-Infor­ma­tion und in der Ecker­mann-Buch­hand­lung oder an der Abendkasse

Ein­tritt: 8,- / 5,- / 1,- (Wei­mar­pass) Euro

Eine Ver­an­stal­tung der Lite­ra­ri­schen Gesell­schaft Thü­rin­gen. Geför­dert vom Thü­rin­ger Mini­ste­rium für Wis­sen­schaft, Bil­dung und Kultur

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