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Ettersburger Gespräch mit Sandra Richter und Harald S. Liehr

Wann

4. Novem­ber 2025 
19:00 – 20:30

Wo

Schloss Etters­burg
Am Schloss 1, Etters­burg, 99439 

Veranstaltungstyp

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Etters­bur­ger Gespräch – »Das offene Leben. Rai­ner Maria Rilke zum 150. Geburtstag«

San­dra Rich­ter im Gespräch mit Harald S. Liehr

 

Offen sein und schrei­ben, mehr wollte Rai­ner Maria Rilke, gebo­ren vor 150 Jah­ren, nicht: ein beschei­de­ner und zugleich anspruchs­vol­ler Wunsch. Als Autor erfuhr er »das ganze Leben […], als ob es mit allen sei­nen Mög­lich­kei­ten mit­ten durch ihn durch­ginge«. Aller­dings auch mit all sei­nen Wider­sprü­chen: Rilke floh vor sei­nen Musen und konnte ohne sie nicht sein, beklagte die Fol­gen des men­schen­ge­mach­ten Fort­schritts und begei­sterte sich für die Tech­nik, er liebte das ein­fa­che Leben und hatte eine aus­ge­prägte Vor­liebe für schöne Dinge und Wohn­sitze. Er schuf mit den »Auf­zeich­nun­gen des Malte Lau­rids Brigge« einen der ersten moder­nen Romane und epo­che­ma­chende Gedicht­zy­klen, deren Aus­drucks­kraft bis heute nachwirkt.

San­dra Rich­ter, Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin und Direk­to­rin des Deut­schen Lite­ra­tur­ar­chivs Mar­bach, arbei­tet mit neuen Quel­len, die mit Ankauf des gro­ßen Rilke-Archivs 2022 nach Mar­bach gelangt sind. In ihrer Rilke-Bio­gra­phie (Insel) erscheint der Autor in neuem Licht: Nicht der welt­ab­ge­wandte Ein­sied­ler, zu dem er sich gern sti­li­sierte, son­dern robust, durch­set­zungs­fä­hig, alert in Gesell­schaft, hei­ter und selbst­iro­nisch und in Finanz­din­gen beschla­ge­ner, als man gemein­hin annimmt. San­dra Rich­ter macht deut­lich, warum es sich heute in beson­de­rer Weise lohnt, Rilke wie­der zu lesen: Er lebte in schwie­ri­gen Zei­ten, und er ver­ar­bei­tete sie mit einer Wucht, die viel­leicht nur im Ange­sicht exi­sten­zi­el­ler Bedro­hung glaub­haft wirkt.

 

Ein­tritt: 12,00 €

Ver­an­stal­ter: Bil­dungs­werk BAU Hes­sen-Thü­rin­gen e.V. Schloss Ettersburg.

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