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Ettersburger Gespräch mit Peter Hoeres und Peter Krause

Wann

19. März 2026 
19:00 – 20:30

Wo

Schloss Etters­burg
Am Schloss 1, Etters­burg, 99439 

Veranstaltungstyp

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Peter Hoe­res: »Rechts und links. Kar­riere einer fol­gen­rei­chen Unter­schei­dung in Geschichte und Gegenwart«

Nach dem Ende der Sowjet­union galt die Unter­schei­dung »rech­ter« und »lin­ker« poli­ti­scher Strö­mun­gen als ver­al­tet. In einer glo­ba­li­sier­ten Welt soll­ten poli­ti­sche Ent­schei­dun­gen nicht mehr durch ideo­lo­gi­sche Kate­go­rien bestimmt, son­dern fortan sach­ge­recht getrof­fen wer­den. Spä­te­stens nach den Ter­ror­an­schlä­gen von 2001 erwies sich die Vor­stel­lung vom Ende der Geschichte als Illu­sion. Seit­dem kehrt das binäre poli­ti­sche Ord­nungs­mu­ster mit Macht zurück, aller­dings neu akzen­tu­iert. Kaum ein Mensch will und darf in Deutsch­land mehr rechts sein. Die Zuschrei­bung »links« ist hin­ge­gen weni­ger stark nega­tiv bela­stet. Wie varia­bel die Posi­tio­nie­rung zwi­schen den bei­den Polen aller­dings sein kann, zeigt sich mit Blick auf Selbst­ver­ständ­nis und Außen­wahr­neh­mung der Natio­nal­so­zia­li­sten und auf die Rich­tungs­kämpfe im Kom­mu­nis­mus. Peter Hoe­res belegt in sei­nem neuen Buch (zu Klam­pen! Ver­lag) ein­drucks­voll, dass die Renais­sance des binä­ren poli­ti­schen Ord­nungs­sche­mas auf Kon­stan­ten beruht, die sich durch die gesamte mensch­li­che Geschichte zie­hen. »Rechts« war, im Gegen­satz zu heute, histo­risch über­wie­gend posi­tiv, »links« über­wie­gend nega­tiv besetzt. Eine poli­ti­sche Umwer­tung erfolgte erst im Zuge der Fran­zö­si­schen Revo­lu­tion. Mit der zuneh­men­den nor­ma­ti­ven Zuspit­zung droht das binäre Schema inzwi­schen zur Gefahr für den Rechts­staat und das fried­li­che Zusam­men­le­ben in unse­rer Gesell­schaft zu werden.

Prof. Dr. Peter Hoe­res lehrt Neue­ste Geschichte an der Uni­ver­si­tät Würz­burg. Er ist Mit­glied im Wis­sen­schaft­li­chen Bei­rat der Bun­des­zen­trale für poli­ti­sche Bil­dung, Mit­glied der Histo­ri­schen Kom­mis­sion bei der Baye­ri­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten. Der­zeit lei­tet er ein Pro­jekt zur glo­ba­len Auf­ar­bei­tung von Dik­ta­tur­ver­gan­gen­hei­ten (after-dictatorship.org). Peter Hoe­res ist Mit­glied des 2021 gegrün­de­ten Netz­werks Wis­sen­schafts­frei­heit. 2024 erklärte er sei­nen Aus­tritt aus dem Ver­band der Histo­ri­ker und Histo­ri­ke­rin­nen Deutsch­lands mit der Begrün­dung, die­ser posi­tio­niere sich nicht klar genug gegen den Anti­se­mi­tis­mus wäh­rend des Krie­ges in Israel und Gaza. Immer wie­der publi­ziert er Bei­träge in der Tages­presse, ins­be­son­dere in der F.A.Z. und der Neuen Zür­cher Zeitung.

Ver­an­stal­ter: Bil­dungs­werk BAU Hes­sen-Thü­rin­gen e.V. Schloss Ettersburg.

Ein­tritt: 12€

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