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Ettersburger Gespräch mit Gunnar Decker und Jens-Fietje Dwars

Wann

5. März 2026 
19:00 – 20:30

Wo

Schloss Etters­burg
Am Schloss 1, Etters­burg, 99439 

Veranstaltungstyp

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Gun­nar Decker: »Erik Neu­tsch. Der letzte Jakobiner«

Der DDR-Schrift­stel­ler Erik Neu­tsch (1931–2013) stellte wie kein zwei­ter das Thema Arbei­ter und Macht ins Zen­trum sei­nes Wer­kes. Bereits sein erster gro­ßer Erfolg »Spur der Steine« von 1964 galt eini­gen Funk­tio­nä­ren jedoch als zu anar­chi­stisch. Das nach­fol­gende Buch »Auf der Suche nach Gatt«, die Geschichte eines Par­tei­funk­tio­närs als Unter­ge­her, erhielt jah­re­lang keine Druck­erlaub­nis und konnte erst 1973 erschei­nen. Lebens­lang ver­folgt er das Thema des Jako­bi­ner­tums. Zer­stört poli­ti­sche Radi­ka­li­tät die eige­nen Ideale, oder schützt sie diese vor blo­ßer Belie­big­keit? In sei­ner Erzäh­lung »For­ster in Paris« von 1981 the­ma­ti­siert er das Thema auf ein­dring­li­che Weise. Im Ver­lauf der acht­zi­ger Jahre gerät er jedoch in eine Schaf­fens­krise. Erst der Wen­de­schock von 1989 bringt ihn wie­der zu sich, weckt einen neuen Schreib­fu­ror. Vom Lite­ra­tur­be­trieb weit­ge­hend igno­riert, gelingt ihm 2003 mit »Nach dem Auf­stand. Ein Mathias-Grü­ne­wald-Roman« ein bedeut­sa­mes Alterswerk.

Gun­nar Decker lebt als Autor und Publi­zist in Ber­lin. Der pro­mo­vierte Phi­lo­soph ver­öf­fent­lichte zahl­rei­che Bio­gra­phien, so über Franz Füh­mann, Gott­fried Benn, Ernst Bar­lach oder Her­mann Hesse. Zur DDR-Geschichte legte er die Bände »1965 – Der kurze Som­mer der DDR« und »Zwi­schen den Zei­ten – Die spä­ten Jahre der DDR« vor. Zuletzt erschie­nen 2025 »Rilke. Der ferne Magie« (Pan­theon Ver­lag) und »Rilke in der Schweiz« (Insel Ver­lag). 2016 erhielt er den von Aka­de­mie der Kün­ste ver­ge­be­nen Hein­rich-Mann-Preis. Seine Erik-Neu­tsch-Bio­gra­fie wird im Früh­jar 2026 im Mit­tel­deut­schen Ver­lag erscheinen.

Ver­an­stal­ter: Bil­dungs­werk BAU Hes­sen-Thü­rin­gen e.V. Schloss Ettersburg.

Ein­tritt: 12€

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