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Ausstellung mit Lyrik und Fotografien von Katharina und Holger Poitz

Wann

2. Sep­tem­ber 2025 – 30. Sep­tem­ber 2025 
0:00

Wo

Michae­lis­kir­che Erfurt
Michae­lis­straße 11, Erfurt, 99084 

Veranstaltungstyp

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»Lau­sche auf das Wun­der« – Bil­der zu Tex­ten von Mei­ster Eckhart

Foto­gra­fien von Hol­ger Poitz Lyrik von Katha­rina Poitz in der Michae­lis­kir­che Erfurt

Aus­stel­lungs­dauer: 2. bis 30. Sep­tem­ber 2025

 

Die Tam­ba­cher Land­schaft ist für Hol­ger und Katha­rina Poitz ein bedeu­ten­der Ort der Aus­ein­an­der­set­zung mit Mei­ster Eck­hart. Nach mehr als 700 Jah­ren stellt sich die Frage, ob sich in der inzwi­schen stark ver­än­der­ten Land­schaft noch Spu­ren jener Inspi­ra­tion fin­den las­sen, die seine Gedan­ken­welt geprägt haben. Um die­ser Frage nach­zu­ge­hen, tre­ten in der Aus­stel­lung Wort und Bild in einen Dia­log und öff­nen asso­zia­tive Bezüge zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Gegenwart.

Hol­ger Poitz erfasst die Gegend der Kind­heit und Jugend von Mei­ster Eck­hart foto­gra­fisch und fin­det Motive, die des­sen Aus­sa­gen bild­lich wider­spie­geln, indem ein Zusam­men­spiel zwi­schen Wor­ten Eck­harts und Land­schafts­fo­to­gra­fien auf­ge­zeigt wird. Es ent­steht ein Reso­nanz­raum, wo Gegen­wart und Ver­gan­gen­heit auf­ein­an­der­tref­fen und sich mit einem zen­tra­len Thema Eck­harts befasst wird: Zeit­lich­keit. Dabei soll die Aktua­li­tät und somit die Zeit­lo­sig­keit sei­ner Phi­lo­so­phie fass­bar gemacht wer­den. Hol­ger Poitz, 1960 in Mei­ßen gebo­ren, beschäf­tigt sich seit sei­ner Jugend mit der Foto­gra­fie. Zeit ist ein zen­tra­les Thema sei­ner Arbeit, da er sich immer wie­der mit dem ste­ti­gen Wan­del auf­ge­fun­de­ner  Natur­mo­tive aus­ein­an­der­setzt. Seine Foto­gra­fien zei­gen neben der Tam­ba­cher Land­schaft und Gegen­den im mit­tel­deut­schen Raum auch Erfurt als zen­tra­len Wir­kungs­ort Eck­harts. Die Auf­nah­men umfas­sen einen Zeit­raum von circa 20 Jah­ren. Gegen­über dem Abstand zu Eck­harts Leben scheint dies ver­schwin­dend gering, doch auch in die­sen zwei Jahr­zehn­ten las­sen sich bereits gra­vie­rende Ver­än­de­run­gen erken­nen. Auf­grund des
Kli­ma­wan­dels ist die Eis­zap­fen­land­schaft des Mar­der­bach­grun­des nicht mehr so zu erle­ben, wie sie auf den Foto­gra­fien dokumentiert
wurde.
Auch die aus­ge­stell­ten Gedichte sind in einem engen Zusam­men­hang mit der Tam­ba­cher Land­schaft ent­stan­den. Dabei bil­den die Ansich­ten, Gedan­ken und Vor­stel­lun­gen von Mei­ster Eck­hart eine bedeu­tende Inspi­ra­tion für Katha­rina Poitz. Seine Texte und die dahin­ter­ste­hende Phi­lo­so­phie öff­nen Räume, deren Hori­zonte schwer mit Wor­ten zu ver­mes­sen sind. Sie regen Gedan­ken­bil­der an, die zu Sprach­bil­dern geformt wer­den, um damit dem Sag- und dem Unsag­ba­ren zu „lau­schen“. Katha­rina Poitz, 1961 in Leip­zig gebo­ren, beschäf­tigt sich seit den 80er-Jah­ren inten­siv mit lyri­schen Tex­ten und publi­ziert seit eini­gen Jah­ren in Lite­ra­tur­zeit­schrif­ten wie Palm­baum oder oda. Sie wan­dert Land­schaf­ten ab und lässt sie zu Wort kom­men in lyri­schen Melo­dien und sprach­li­chen Bil­dern. Auch in ihren Tex­ten ist die Zeit­lich­keit zen­tral, indem das Ver­ge­hen gegen­über dem Wer­den und die Pro­zess­haf­tig­keit der Natur einen gro­ßen Stel­len­wert einnehmen.

Hol­ger und Katha­rina Poitz nähern sich der Gedan­ken­welt Mei­ster Eck­harts mit unter­schied­li­chen Aus­drucks­mit­teln an, arbei­ten aber beide mit den­sel­ben Grund­ge­dan­ken, dem die Aus­stel­lung gewid­met ist: Es geht nicht darum, Eck­harts Theo­lo­gie und Phi­lo­so­phie in eine Kunst­spra­che zu über­set­zen, son­dern mit Hilfe von Asso­zia­tio­nen und Ana­lo­gien den Geist Eck­harts nach­zu­emp­fin­den. Die wie­der­ge­ge­be­nen Aus­sa­gen kön­nen nicht alle Mei­ster Eck­hart ein­deu­tig zuge­schrie­ben wer­den, da teil­weise unter­schied­li­che Vari­an­ten vor­lie­gen. Es kann jedoch davon aus­ge­gan­gen wer­den, dass sie den Geist Eck­harts wider­spie­geln. In die­sem Zusam­men­hang geht der Dank an Prof. Dr. Mar­kus Vin­zent von der Erfur­ter  Uni­ver­si­tät für seine fach­li­che Bera­tung und an Mat­thias Stie­ber von der Michae­lis­kir­che Erfurt.

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