Förster-Nietzsche, Therese Elisabeth Alexandra

* 10.7. 1846 in Röcken; † 8.11.1935 in Weimar; Schwester von Friedrich Nietzsche; Tochter eines Pfarrers; ab 1850 in Naumburg aufgewachsen; 1854-1861 Höhere Töchterschule in Naumburg; 1862 Privatunterricht in Dresden u. Naumburg; 1869 Assistentin ihres Bruders; Studien an der Universität Leipzig; 1870-1878 Haushälterin ihres Bruders in Basel; 1870 Bekanntschaft mit Cosima v. Bülow u. Richard Wagner; 1876 Bekanntschaft mit Bernhard Förster, 1885 Heirat; 1879-1880 Gesellschafterin u. Pflegerin bei Margreth v. Planta-Samadanin Tamins u. Chur; 1882 Bekanntschaft mit Lou Andreas-Salomé in Bayreuth; 1886 Auswanderung mit Bernhard Förster nach Paraguay zur Gründung der Siedlung "Nueva-Germania", Versuch der Weiterführung des gescheiterten Siedlungsprojekts nach Försters Freitod 1889 von Deutschland aus; 1890-1892 in Naumburg; nach letzter Reise nach Paraguay 1893 definitive Rückkehr nach Deutschland; widmete sich dem Werk ihres Bruders, den sie mit ihrer Mutter bis zu dessen Tod 1900 betreute; Verdrängung Franz Overbecks und Heinrich Gasts als Nachlaßverwalter F. Nietzsches; ab 1895 alleinige Rechteinhaberin der Werke F. Nietzsches; 1896 Privat-Studien b. Rudolf Steiner; ab 1893 Nietzsche-Archiv-Zimmer, ab 1894 Nietzsche-Archiv in Naumburg, ab 1897 in Weimar (Villa Silberblick); leitete bis zu ihrem Tod das Nietzsche-Archiv in Weimar, ab 1908 als Stiftung; etablierte Nietzsche-Kult, verfälschte das Werk ihres Bruders; 1921 Dr. phil. h.c. der Universität Jena, 1932 Bekanntschaft mit Adolf Hitler, der sie mehrfach in Weimar besuchte.