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Schriftstellertreffen in der Provinz

Jens Kirsten

 

in den spät­som­mer­li­chen nachmittag
läuft ein zwang­lo­ses gespräch.
die ein­tref­fen­den gäste parlieren
über die reise, das wetter.
scherz­worte wer­den zur begrüßung
leicht­hin gewech­selt, erinnerungen
an die letzte begeg­nung aufgefrischt.

als du unver­mit­telt vor mir stehst,
trifft mich ein blick aus deinen
augen, der mich nicht mehr
los­las­sen wird in den näch­sten tagen,
wochen bis heute, wo du, wo ich, wo wir,
den fäden unse­rer sehn­sucht endlich
gefolgt sind, in der wir nicht
wuss­ten, dass du, dass ich, dass wir
dem, was wir emp­fin­den, raum geben dürfen,
weil uns die angst vor einer unabänderlichen,
unver­meid­li­chen ant­wort bedrückte.

doch wenn du nicht, wenn ich nicht
auf sie, die erfah­rene, ver­traut hätten,
dann wäre alles unausgesprochen
geblie­ben, zwi­schen dir und mir.


Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors.
Die Rechte lie­gen beim Autor.

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