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Nachtwege

Patrick Siebert

 

der Strei­fen Licht
zog vor­über pünktlich
wie immer zehn Minu­ten zu spät
ließ er das Schwarz unberührt

du woll­test nicht gehen
nicht weit, nicht spät
und wir konn­ten nicht anders
wenn nicht gehen, was sonst

die Stun­den nach
den Aben­den waren immer länger
als der Rest des Tages
schon nicht mehr konnte
blie­ben sie mit ihrer Dunkelheit
als woll­ten sie uns schirmen

wir gin­gen
erst die Rathenau, dann die Reiß­haus, die Uhlworm
immer gerade auf den Wegen

wenn ein Wort fiel
fiel es nicht tief
der andere fing es
trug es durch die Stunden

was war
wenn alles
getan, gesagt, gedacht

dann gin­gen wir die Rathenau, die Reiß­haus, die Uhlworm
durch Luft lau vom Boden her
und hat­ten Ideen, die schlie­fen bald ein

wir wuss­ten schon
auch mor­gen sind wir hier
und der Strei­fen Licht
pünkt­lich zu spät
wie all das
tun, sagen, denken

viel zu weit
um im Gehen noch daran zu rühren


Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors. Alle Rechte beim Autor.
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