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Letzte Naht am Ende des Mantels der Geschichte

Steffen Mensching

 

Grüß­gott, Fuku­yama. How are you? Ach,
Man swatcht sich so durch. Kraft

Durch Freude, Freude durch Kaufkraft
Dada­da­tam. Schö­ner Göt­ter­fun­ken. Chorisch

Fie­pende Ein­kaufs­kas­sen. Paris, Tokio,
New York. Shop­ping, die große Selbstbegegnung

Tele­gen­ma­ni­pu­lier­ter trau­ri­ger Tiere,
Auf der Suche nach einem Bedürf­nis. Demnächst

In Tula: Free­dom, die Slipeinlage
Für alle Tage, für alle Democracy,

Eine Ange­le­gen­heit der Notare. Erfolg
Macht sexy. Das warst du. Das da. Das Wesen

Mit dem Rabatt­ge­sicht, bei den Boxershorts.
Systeme, Sub­sy­steme, Sub­sub, undsoweiter,

Jäh­lings, und­so­fort, abstürzend
In die Wiederaufarbeitungsanlage.

Auf den Depo­nien Uto­pien. Vorwärts
Zu neuen Erfol­gen. Gestri­chen. Ufern.

Gestri­chen. Tech­no­lo­gien. Ach was,
Nichts mehr zu wol­len, ein Gefühl,

An das man sich gewöh­nen wird. Kurz
Spiel­test du mit dem Gedanken,

Mit der Kre­dit­karte die Pulsader
Zu öff­nen, aber dann sahst du

Das Play­mate des Jah­res in drei Meter Größe
Für eine Süß­speise wer­ben und dachtest,

Geh hin und teste die Ware, morgen
Ist auch noch ein Tag.


aus: Stef­fen Men­sching »Ber­li­ner Ele­gien«, Faber und Faber Ver­lag, Leip­zig 1995.
Alle Rechte beim Autor. Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors.
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