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Höhnische Landschaften

Matthias Biskupek

 

Berech­nung I
Feld und Wald und Wild und Halt
Straum und Bauch und Rauch und Zaun
Graus und Gras und Wind und Wand
Ich leb so gern in
Mei­nem Land

Milch­land­schaft
Vor dem Winter
Muhen die Rindskinder
Wenn der Som­mer ausbricht
Läu­ten die Handschellen

Die höh­ni­sche Landschaft
Eine unge­reimte Story

Die­sen Weg durch das Land bin ich oft gegan­gen. Vög­lein san­ken. Ich dankte mei­nem Land für solch schwer­wie­gende Luft­ver­drän­ger. Wo ein Vogel­kör­per ist, kann kein ande­rer sein. Wenn sie aber end­lich auf die Erde auf­tra­fen, bumm, öff­ne­ten sich in Win­des­eile herr­li­che Täler weit o Höhn. Zwi­schen Hoch und tie­fem tie­fen Tal traf ich wei­ter­hin auf zwei Hasen. Sie hat­ten abge­ges­sen und gaben nun­mehr ihre Löf­fel ab. Fische, wie tief ist das Was­ser, fragte ich wie­der eine lange Weile spä­ter. Das auf­ge­sprun­gene Bäch­lein gluck­ste lächelnd, bevor es sich ver­krü­melte. Da begeg­nete mir nur noch ein Mensch. All seine Fun­kel­na­gel­neu­heit gleißte und blin­kerte mir zu, denn er war ie Krone der Schöp­fung. Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum will er Schwarz­ma­le­rei bitte sehr nicht sehr. So mach­ten wir gemein­sam Wischi­wa­schi. Feucht wie ein neu­ge­bo­re­nes oder ein Scheu­er­ha­der tauchte es als­bald in aller Bracht auf:

Mein Heia-
Matland.

Honig­land­schaft
Süß das kleine Kind
Süß der Zuckerzimt
Süß der Hinterwald
Süß der Vordermann
Süß der Überbau
Süß der Mittelbau
Dora und Dorindgen

O wie wohl ist mir am Abend
Bimm Bamm Bimm Bamm
Wenn zur Ruh die Men­schen läuten
Bumm
Bumm
Bumm
Bumm


aus: Rose Schwartz und die Fol­gen. Texte aus der Buch­drucker­zeit, Ber­lin 2012.
Alle Rechte beim Autor.
Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors.
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