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Hermaphrodit

Gisela Kraft

 

uffi­zien. besu­cher­ge­wälz. die eiserne
schranke vor raum sieb­zehn. im augwinkel
rechts ein nack­tes mensch beschläft
einen stein. leichte sei­ten­lage daß
gemächte wie mamma eben herausschaun
bloß zur ande­ren wand. bedaure dies ist
kein spie­gel­saal. ver­dammt doch geschaffen
die kurie rast das kura­to­rium wiegelt
ob schön obszön. was vati­kan mutti kann
hel­le­ni­sti­scher gott­sei­bei­uns! wo käme
die liebe hin ohne sub­cu­bus: einer der
immer unten liegt. bitte weiterzutreten
meine herrn meine damen neh­men sie einen
blick vom aller­wer­te­sten! jen­seits irrt
nur die fliege sünd­los. eine frage
nicht der uto­pie son­dern der proportion


Lesung am 28. Januar 2004 im Musik­gym­na­sium Schloß Bel­ve­dere in Weimar.
Text aus: Matrix. Gedichte mit Ori­gi­nal-Off­set­li­t­ho­gra­phien von Wal­ter Sachs, Ere­mi­ten-Presse, Düs­sel­dorf 2003.
Mit freund­li­cher Geneh­mi­gung von Almut und Rein­hild Cleff.
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