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hausaufgabe

Wolfgang Haak

 

gast­haus zur grü­nen tanne. hier wohnte goe­the von 1817 bis 1818. wer war eigent­lich der vater mit dem kind in einer nebel­ver­han­ge­nen nacht auf hal­bem weg zwi­schen jena und kunitz. mein vater, mein vater, dort tan­zen erl­kö­nigs töch­ter am düste­ren ort. ich saß mit dem rücken am stamm einer mäch­ti­gen erle, am ufer des tei­ches, unter dem ver­stei­ner­ten blick des ver­füh­rers. über dem saa­le­tal ein auf­zie­hen­des gewit­ter. der gestreckte arm. die hand, die mich packt. die faust, die mich schüt­telt. erl­kö­nigs töch­ter lau­ern am rain. im was­ser­spie­gel mein ver­zerr­tes gesicht, eine knabe, der auf und davon läuft, hin­ter sich eine staub­fahne aus träu­men, äng­sten und hoff­nun­gen her schlep­pend. bist du nicht wil­lig, so brau­che gewalt. geschwind, geschwind. den vater graust vor den träu­men des kinds.
ein­mal goe­thes erl­kö­nig aus­wen­dig ler­nen. achte auf gute aus­spra­che und ange­mes­sene betonung.


aus: lebens­um­wege. pro­sa­stücke in kurz­fas­sung, Edi­tion Muschel­kalk, hg. Wulf Kir­sten, Wei­mar 2001, Wart­burg Verlag.
Abdruck mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors. Alle Rechte beim Autor.
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